Ursachen für hohes Cholesterin
Der wichtigste Faktor für die Entstehung eines erhöhten Cholesterinspiegels sind falsche Ernährung und Übergewicht. Die genetische Veranlagung spielt zusätzlich eine Rolle. Seltener ist die Cholesterinerhöhung durch andere Krankheiten wie z. B. eine Unterfunktion der Schilddrüse bedingt.
Was bewirkt hohes Cholesterin?
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- Einen über längere Zeit erhöhten Cholesterinspiegel kann man zunächst nicht spüren. Erst mit der Zeit kommt es durch die Fettstoffwechselstörung zu Ablagerungen an den Gefäßwänden und in der Folge zum deutlich erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Es gibt primäre und sekundäre Formen einer Fettstoffwechselstörung.
- Bei der primären Form stehen die erhöhten Blutfettwerte durch Vererbung und falsche Ernährung im Vordergrund und sollten entsprechend therapiert werden.
- Sekundäre Fettstoffwechselstörungen sind die Folge von Krankheiten wie beispielsweise einer Schilddrüsenunterfunktion oder eines Diabetes mellitus. Eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion kann ebenso die Ursache sein wie die Medikamenteneinnahme von Cortison, Entwässerungstabletten oder der Einsatz von hormonellen Verhütungsmitteln.
Risikofaktor Nikotin
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- Rauchen ist bei hohem Cholesterin ein wichtiger Einflussfaktor. Es kann zu einer zusätzlichen Verengung der Blutgefäße führen. Durch Rauchen entstehen „freie Radikale“ im Blut. Das sind sehr reaktionsfreudige, „aggressive“ und instabile Moleküle. Sie reagieren mit dem „schlechten“ LDL-Cholesterin und führen so zu einer chemischen Veränderung des LDL-Cholesterins (Oxidation). Vor allem dieses so veränderte LDL-Cholesterin wird von den Fresszellen aufgenommen, die sich dann in der Arterienwand ablagern und die Blutgefäße verengen.
Richtige Ernährung ist die Basis der Behandlung
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- Um die Blutfettwerte stabil zu halten, ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung unbedingt notwendig.
- Pro Tag sollten höchstens 300 mg Cholesterin und maximal 1 g Fett pro Kilo Körpergewicht mit der Nahrung aufgenommen werden. Wie wichtig die Einhaltung dieser Faustregel für die Gesundheit ist, zeigt folgendes Rechenbeispiel:
- Um den durch allzu fettreiche Ernährung stark erhöhten Cholesterinspiegel im Blut um etwa 10 mg/dl zu senken, müssen 250 mg Nahrungscholesterin eingespart werden.
- Zudem gilt: Ein Gramm gesättigter Fettsäuren erhöht den Cholesterinspiegel um genau den Betrag, um den ihn zwei Gramm der ungesättigten Fettsäuren senken können.
- Die den Blutfettspiegel erhöhenden Elemente Cholesterin und gesättigte Fettsäuren sind vor allem in tierischen Nahrungsmitteln enthalten. Dazu gehören Butter, Sahne, Schmalz sowie Fleisch und Wurstwaren.
- Pflanzenfette dagegen haben einen prozentual hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die sogar zu einer Verminderung des LDL-Cholesterins beitragen können (mit Ausnahme von Kokosfett und Palmöl). Deshalb gilt: Nicht nur die Menge, sondern auch die Art der über die Nahrung zugeführten Fette spielt eine Rolle.
Mangelnde Bewegung
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- Wer rastet, der rostet. Auch in diesem Fall hat der Volksmund nicht ganz unrecht. Um durch Bewegung Gutes zu bewirken wie beispielsweise Abnehmen oder den Cholesterinspiegel zu senken, muss der Körper in Schwung kommen und Energie verbrauchen. Energie wird über den Grundumsatz des Körpers hinaus bei körperlicher Anstrengung verbraucht. Das Ziel ist es, durch Sport den Energieverbrauch über der Energiezufuhr zu halten. Da mit zunehmendem Lebensalter der Grundumsatz aber sinkt, sollte man versuchen, den Leistungsumsatz durch körperliche Aktivität zu erhöhen. Als Faustregel kann man sagen, dass eine halbe Stunde körperliche Aktivität pro Tag hierzu nötig ist.
Wenn alles nicht hilft?
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- Die Basismaßnahmen mit Lebensstilveränderung, Nikotinverzicht und Bewegung sind der erste Schritt. Dies reicht bei vielen Formen der Fettstoffwechselerkrankungen nicht aus.
- In Ergänzung der Basistherapie werden sehr oft dann Medikamente nötig. Es gibt eine Vielzahl von Substanzen, die je nach Art der Fettstoffwechselstörung vom Arzt verordnet werden.
Die allermeisten Fettstoffwechselstörungen sind durch den Lebensstil zu beeinflussen. Die Grundlage der Therapie ist deshalb die Veränderung von Ernährungs-, Bewegungs- und Lebensgewohnheiten.