Diabetes melitus – Definition, Formen, Zielwerte
Diabetes mellitus ist der medizinische Fachbegriff für „Zuckerkrankheit“. Bei dieser Erkrankung ist der Blutzucker aus dem Gleichgewicht geraten und zu hoch. Langfristig einen hohen Blutzucker zu haben, kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Diabetes ist eine Volkskrankheit, von der in Deutschland etwa sieben Millionen Menschen betroffen sind.
Diabetes mellitus – Definition
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- Diabetes mellitus ist eine Erkrankung, bei der der Körper Nahrung nur bedingt in Energie umwandeln kann. Die Folge ist, dass Diabetiker chronisch zu viel Glukose, sprich Zucker, im Blut haben.
- Glukose ist der Hauptenergielieferant für unseren Körper. Um in die Körperzellen zu gelangen, wo sie zur Energiegewinnung verwendet wird, benötigt Glukose das Hormon Insulin. Dieses Insulin wird in der Bauchspeicheldrüse, einer großen Drüse hinter dem Magen, gebildet.
- Beim Diabetes mellitus ist das Zusammenspiel zwischen Insulin und Glukose im Körper gestört. Es wird nicht genügend Insulin gebildet oder die Wirkung des Insulins ist beeinträchtigt.
- Bei Diabetes mellitus ist damit der Blutzucker chronisch aus dem Gleichgewicht geraten. Das heißt, der Körper ist nicht mehr selbst in der Lage, den Blutzucker auf einem gesunden Spiegel zu halten.
- Die Hauptgefahr der Erkrankung liegt in den langfristigen Folgeschäden, die der dauerhaft erhöhte Blutzucker verursacht. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt aber auch Schäden an Nieren und Augen können auftreten.
Zwei Formen des Diabetes mellitus – Typ 1 und Typ 2
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- Typ 1-Diabetes ist selten. Er kommt nur bei fünf bis zehn Prozent der Menschen mit Diabetes mellitus vor. Normalerweise tritt er bereits in der Kindheit oder während der Pubertät auf. Aus diesem Grund wurde er früher auch Jugenddiabetes genannt.
- Typ 1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung. Das heißt, bei Menschen mit dieser Art von Diabetes mellitus greift der Körper die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse an. Die Folge ist, dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genügend Insulin bilden kann. Menschen mit Typ 1-Diabetes müssen sich deshalb täglich Insulin spritzen.
- Typ 2-Diabetes kommt sehr viel häufiger vor als Typ 1-Diabetes. 85 bis 95 Prozent der Menschen mit Diabetes mellitus haben Typ 2-Diabetes. Dieser tritt normalerweise im Erwachsenenalter auf. Aus diesem Grund wurde er früher auch Erwachsenendiabetes oder Altersdiabetes genannt.
- Beim Typ 2-Diabetes ist die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage, so viel Insulin zu produzieren, wie der Körper benötigt. Und das Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, wird vom Körper nicht richtig verwertet.
- Typ 2-Diabetes ist häufig erblich bedingt. Er kann aber auch durch eine ungesunde Lebensweise, wie beispielsweise falsche Ernährung oder mangelnde Bewegung, entstehen.
- Typ 2-Diabetes lässt sich oft mit einer Umstellung der Lebensweise oder Medikamenteneinnahme behandeln. Verschlimmert sich die Erkrankung, ist schließlich ebenfalls eine medikamentöse Therapie, wie zum Beispiel tägliche Insulinspritzen, notwendig.
Blutzucker-Zielwerte bei Typ 2-Diabetes
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- Ein stabiler Blutzuckerwert liegt für gesunde Menschen zwischen 70 und 140 mg/dl.
- Bei Patienten mit Typ 2-Diabetes soll er nach einer Mahlzeit weniger als 140 mg/dl (7,8 mmol/l) betragen. Sind diese Patienten nüchtern, haben also längere Zeit nichts gegessen, liegt der Zielwert bei bis zu 100 mg/dl (5,6 mmol/l).werden.
Der HbA1c-Wert
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- Die Untersuchung des HbA1c-Werts ist ein Bluttest, der in der Arztpraxis oder in einem Labor gemacht wird. Er zeigt den durchschnittlichen Blutzuckerwert während der vergangenen zwei bis drei Monate an.
- Die meisten Ärzte empfehlen, bis zu viermal im Jahr einen HbA1c-Test machen zu lassen.
- Generell sollte jeder seinen HbA1c-Wert kennen. Denn er sagt aus, wie stabil der Blutzuckerwert über die Zeit hinweg bleibt.
- Ein stabiler Wert bedeutet, dass der Blutzucker weder zu hoch noch zu niedrig ist und sich innerhalb der „gesunden Grenzen” bewegt. Die Internationale Diabetes-Gesellschaft (International Diabetes Federation, IDF) empfiehlt einen HbA1c -Wert von 6,5 Prozent oder weniger.
- Allgemein gilt: Je niedriger der HbA1c -Wert ist, desto niedriger ist das Risiko, Diabetes-Probleme zu bekommen. Tatsächlich kann jeder Prozentpunkt, um den der HbA1c-Wert sinkt (beispielsweise von acht auf sieben Prozent), das Risiko, aufgrund von Diabetes mit gesundheitlichen Problemen konfrontiert zu werden, um bis zu 40 Prozent reduzieren.
Diabetes mellitus stellt ein wachsendes Gesundheitsproblem dar. Nach gegenwärtigen Schätzungen sind weltweit ca. 130 Millionen Menschen davon betroffen und die Quote der Neuerkrankungen nimmt rapide zu. Dabei erkrankt mit ca. 95 Prozent die überwiegende Mehrzahl der Diabetiker an Typ 2-Diabetes. Diese Diabetes-Form tritt häufig nach dem 40. Lebensjahr auf.