Anfallsbehandlung bei Angina pectoris
Die Gefäße, die wie ein Kranz um das Herz herum liegen, den Herzmuskel mit lebensnotwendigem Sauerstoff und mit Nährstoffen versorgen, nennt man Herzkranzgefäße. Sind diese Gefäße durch Ablagerungen verengt, können sie das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen. In diesem Fall spricht der Arzt von einer „koronarer Herzkrankheit“, die zu den wichtigsten Volkskrankheiten zählt. Zur Behandlung gibt es sowohl Medikamente, die einem Anfall vorbeugen, als auch Medikamente, die bei einem akuten Anfall eingesetzt
Wie äußert sich ein Angina-pectoris-Anfall?
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- Der Betroffene verspürt ein Engegefühl und hat Schmerzen in der Brust. Diese oftmals stärksten Schmerzen können auch im Oberbauch, Nacken, Hals oder in den Armen auftreten. Hinzu kommen Atemnot und die Angst zu ersticken, häufig tritt in diesen Situationen auch starkes Schwitzen auf.
- Die Beschwerden treten meist bei körperlicher Belastung oder bei Stress auf, wenn das Herz einen erhöhten Sauerstoffbedarf hat. Kälte sowie ein voller Magen können die Schmerzen verstärken.
- Man unterscheidet die stabile Angina pectoris von der instabilen Angina pectoris.
- Bei der stabilen Form treten die Anfälle ab einer gewissen Belastungsgrenze regelmäßig auf, beispielsweise beim Treppensteigen.
- Von einer instabilen Angina pectoris spricht man, wenn die Anfälle im Laufe der Zeit schwerer werden, länger anhalten und häufiger auftreten. Charakteristisch ist auch das Auftreten der Beschwerden in Ruhe, d. h. ohne körperliche Belastung, beispielsweise aus dem Schlaf heraus.
Was ist bei einem akuten Anfall zu tun?
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- Im Falle eines Angina-pectoris-Anfalls muss jede körperliche Belastung sofort eingestellt werden, und die Patienten sollten sich rasch hinsetzen. Der Oberkörper sollte auf jeden Fall aufgerichtet bleiben. Eng sitzende Kleidung sollte gelöst werden und es sollte für ausreichend frische Luft gesorgt werden.
- Tritt so eine Situation das erste mal auf, sollten sie nicht zögern und über den Notruf 112 einen Notarzt zu bestellen.
- Ist bei ihnen eine stabile Angina Pectoris bekannt hat Ihr Hausarzt Ihnen möglicherweise Bedarfsmedikamente für einen Anfall verordnet. Meist handelt es sich dabei um Nitrate (auch: Glyceroltrinitrat, Nitroglyzerin, Nitro). Nitrate werden während eines Anfalls in Form von Spray oder als Zerbeißkapsel eingenommen. So werden die Medikamente schnell über die Mundschleimhaut vom Körper aufgenommen und wirken in der Regel innerhalb von ein bis zwei Minuten, sodass die Schmerzen rasch nachlassen. Es wird allerdings davon abgeraten, die Nitrate zu schlucken, da sie von der Leber vor ihrer Wirkung abgebaut werden können.
- Lässt der Anfall trotz Medikamenteneinnahme und Ruhe nicht nach sollten Sie unverzüglich den Notarzt rufen (Telefonnummer: 112), weil es sich in diesem Fall auch um einen Herzinfarkt handeln kann.
Wie wirken Nitrate?
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- Nitrate erweitern die Herzkranzgefäße und versorgen so den Herzmuskel besser mit Sauerstoff. Daneben erweitern sie auch die Venen, die das Blut zum Herzen zurücktransportieren. Dadurch fließt das Blut langsamer zum Herzen zurück, das jetzt weniger Blut pumpen muss. Das Herz benötigt weniger Sauerstoff und wird dadurch entlastet.
- Wer bestimmte Vorerkrankungen hat, darf Nitrate nicht einnehmen. Wann dies der Fall ist, weiß der Hausarzt.
- Außerdem dürfen Nitrate keinesfalls gleichzeitig oder in zeitlicher Nähe mit Potenzmitteln angewendet werden.
Welche unerwünschten Wirkungen können bei der Einnahme von Nitraten auftreten?
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- Bei etwa zehn Prozent der Betroffenen kommt es nach der Einnahme von Nitraten zu Kopfschmerzen, bei weniger als einem Prozent zu Hitzewallungen, geröteter Haut, Übelkeit und Erbrechen. Diese Nebenwirkungen sind zwar unangenehm, doch das Medikament muss in der Regel nicht abgesetzt werden.
- Daneben kann der Blutdruck absinken. Meist kommt es dadurch kaum zu Beschwerden wie Schwindel. Bei ausgeprägten Beschwerden oder Ohnmacht sollte der Notarzt verständigt werden.
Wie sieht die Basistherapie der Angina pectoris aus?
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- Neben der Therapie des akuten Angina-pectoris-Anfalls wird bei einer koronaren Herzerkrankung immer auch eine Basistherapie durchgeführt, um Anfällen vorzubeugen. Es stehen folgende Therapien zur Verfügung:
- Mittel, die die Anlagerung von Blutzellen an den Wänden verkalkter Herzkranzgefäße verhindern, sogenannte Thrombozytenaggregationshemmer. Hierzu gehören ASS (Acetylsalicylsäure) und z.B. Clopidogrel.
- Betablocker, die den Herzschlag verlangsamen und den Blutdruck senken. Das Herz wird dadurch entlastet.
- Viele Patienten leiden zugleich unter einer Herzinsuffizienz. In diesem Falle sollten ACE-Hemmer bzw. AT1-Antagonisten eingenommen werden.
- Oft sind auch die Blutfette erhöht. In diesem Falle sind Lipidsenker (z. B. Statine) zur Senkung der Blutfettwerte sinnvoll.
- Die genaue Medikation wird für Sie individuell von Ihrem Arzt festgelegt.
- Neben der Therapie des akuten Angina-pectoris-Anfalls wird bei einer koronaren Herzerkrankung immer auch eine Basistherapie durchgeführt, um Anfällen vorzubeugen. Es stehen folgende Therapien zur Verfügung:
Tritt ein akuter Anfall von Angina pectoris auf, soll der Betroffene sich hinsetzen und sein Nitro-Medikament anwenden. Bessern sich die Beschwerden nicht innerhalb 2-3 Minuten, muss der Notarzt zügig gerufen werden. Denn dann besteht die Gefahr eines Herzinfarkts.